In Heimat gekleidet, warte ich hinterm See
Alexandra Matzner, 2015
Judith Saupper und Elisabeth Wedenig haben sich aufgemacht, eine Reise in Parallelschwüngen zu unternehmen. Der Titel der Schau LANDVERMESSUNGEN – die Kartografierung (un)bekannter Landstriche im Plural – ist in mehrfacher Hinsicht programmatisch. Meint das Wort im allgemeinen Sprachgebrauch doch die Auseinandersetzung des Menschen mit der ihn umgebenden Natur, den Wunsch, die Topografie zu erfassen, um sich über räumliche wie Mensch-Natur-Beziehungen klar zu werden. Saupper und Wedenig deuten den Begriff um und fassen ihn als vorangestellte Referenz auf ihre performativen Provinzerkundungen. Auf dem zurückgelegten Weg wurde aus der Provinz dann doch keine neue Heimat und aus ihrer Postkartenkorrespondenz ein Dokument künstlerischen Austauschs. In der bäckerstrasse4 – plattform für junge kunst wurde Provinzpost an die Wand gepinnt, Luftpoeten berührten Christine Lavant, Vögel und Steine bildeten eine Prozession … Doch wir wollen am Anfang beginnen.
Formelhafte Landvermessung
Die Idee, gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten und dennoch an völlig verschiedenen Orten zu leben, sich über Postkarten auszutauschen, gleichwohl stilistisch und formal eigenständig zu bleiben, stellte sich für beide Künstlerinnen als gangbarer Weg heraus. Die Straße des Zufalls brachte sie trotz räumlicher Trennung als Personen einander näher und führte in ihren Werken zu überraschenden Korrespondenzen.
„Landvermessungen“ ist der Titel, den Saupper und Wedenig für ihre gemeinsame Präsentation gewählt haben. Der in der bäckerstrasse4 – plattform für junge kunst aufgebaute Dialog zwischen skulpturalen, gezeichneten und gemalten Werken führt die stilistische Heterogenität der beiden Künstlerinnen zu einem komplexen Geflecht unterschiedlicher Themenspektren zusammen: Heimat, Provinz, Erinnerung, Geschichte, poetische Aneignung der Welt – um nur einige zu nennen.
Die Maßangabe für die „Heimatfähigkeit“ ist Meter. Die Objektivität des Ergebnisses ist nur eine scheinbare, wurde sie doch durch ein subjektives Gefühlsbarometer ergänzt: Immerhin beschreibt die Formel = g die „Heimatfähigkeit“ von Orten. Abgeleitet von der Berechnung des Urmeters fügt sich g für die Erdbeschleunigung an. Wien entspricht für Judith Saupper daher 1 Meter und 24 Zentimeter. Villach kommt auf 1,22 m, St. Veit an der Glan nur auf 0,014 m, Hard dagegen auf beachtliche 3,93 Meter. Wien gab in der Galerie als aktueller Ausstellungsort die Gefühlslänge vor und wurde mit einer Wandzeichnung an der Fassade repräsentiert. Weitere Orte aus Sauppers und Wedenigs „Landvermessungen-Tour“, einer Ausstellungstournee durch die Provinz, wurden und werden noch auf ihr Potenzial abgeklopft. Das zeitgenössische Leben als KünstlerIn sieht eine nomadische Lebensform vor, Erfahrungen von Entwurzelung, Neuankunft, Sich-selbst-Verorten bestimmen den Berufsalltag. Wie wichtig daher Erinnerung und Stimmung in der Heimatfähigkeitsgleichung sind, zeigt der hohe Ausschlag von 4,07 Metern für das Bildungshaus St. Arbogast in Götzis. Der Ort liegt in Vorarlberg, woher Saupper kommt. Im Untergeschoß visualisiert ihr Hängeobjekt „Schattenzeichnung (Heimat bei wechselnden Lichtverhältnissen“ (2015) die Ergebnisse der Recherche in 3-D. Die fragile Konstruktion erinnert an eine Hütte, an ein dekonstruiertes, beschädigtes Zuhause und wirft bei verschiedenen Lichtverhältnissen noch unterschiedlich lange Schatten, die als weiße Linien am Fußboden fixiert wurden. Abhängig von der BetrachterInnenperspektive verändern sich die zugewiesenen Längen der „Heimatfähigkeit“ erneut. Weitab von geografischen Erfassungsversuchen stellt sich Judith Saupper so schwierigen Fragen, Gefühlen und Zuständen wie Provinz, Heimatverbundenheit, Kindheitserinnerungen und deren Auswirkungen auf ihr aktuelles Leben.
Erfahrungskunst, Zukunftshoffnung
„Kunst ist dadurch politisch, dass sie einen bestimmten Raum und eine bestimmte Zeit aufteilt und dass die Gegenstände, mit denen sie diesen Raum bevölkert, und die Rhythmen, in die sie diese Zeit einteilt, eine spezifische Form der Erfahrung festlegen, die mit anderen Formen der Erfahrung überstimmt oder mit ihnen bricht.“ (Jacques Rancière)
Die Räume und die Erfahrungen, mit denen sich Elisabeth Wedenig und Judith Saupper beschäftigen, sind sowohl persönliche als auch geografische. In den letzten beiden Jahren haben sie sich intensiv mit der Provinz auseinandergesetzt, diese vermessen, also für sich selbst erfasst, und „Provinzpost“ geschrieben. Schon seit den alten Römern und vor allem aus der metropolitanen Perspektive gilt sie, die Provinz, als „rückständige, vom gesellschaftlichen Leben der Großstädte abliegende Gegend“ . Das Eigenschaftswort „provinziell“ beschreibt eine hinterwäldlerische Situation, ländlich-langsames Leben oder unzeitgemäße, weil veralterte Ansichten. In letzter Zeit hat das entschleunigte Landleben jedoch Hochkonjunktur – was teils mit romantischer Verklärung und teils mit melancholischer Großstadtabkehr begründet werden kann. Doch welche Qualitäten kann das Hinterland wirklich entwickeln? Welche individuellen, künstlerspezifischen Bildwelten und Weltbilder lassen sich dort generieren? Und ist dort wirklich ein ganz „anderes“ Leben möglich?
Wenn auch eine mathematische Beschreibung von Wien als Liniengerüst auf der Fassade prangt, so basiert die Kunst von Judith Saupper und Elisabeth Wedenig doch auf Feldstudien, sie ruht auf den gefühlten Qualitäten der Räume. Die Künstlerinnen laden ein zur Tiefenforschung über das Wesen des Ländlichen und nähern sich diesem über Aufenthalte, Reisen, Pop-up-Ausstellungen – aber auch über Poesie. Beide Künstlerinnen stammen, wie man in Österreich so schön sagt, aus der Provinz und haben in Wien studiert. Beide kennen das kulturelle Gefälle zwischen Großstadt und Land, das sich auch in unterschiedlichen Dialekten und Fachsprachen widerspiegelt. Beide haben sich der Frage stellen müssen, wie viel Heimat sie mit den Landstrichen ihrer Kindheit verlassen haben.
Garantiert die Rückkehr in die Provinz ein Wiederfinden? Oder kann sich ein Ort, den man zum ersten Mal betritt, schon in Träume eingeschlichen haben, sich in einem Gefühl von Vertrautheit und Angekommensein manifestieren? Am 28. April 2014 schrieb Elisabeth Wedenig: „Anschließend an den Schlaf – Wachzustand. Fand ich doch tatsächlich bei der Anreise hierher einen Ort, der mir scheinbar aus einem Traum bekannt ist. – Ein Fehler im Schmetterlingsflug?“ Die Malerin aus Kärnten macht sich in ihren Bildern Doppel- und Mehrdeutigkeiten zunutze und bewegt sich zwischen Stimmungsbild und Realitätsbeschreibung, zwischen Traumgesicht und Wirklichkeitserfassung. In der Serie „Ich warte hinterm See“ (2014–2015) deutet sie Figuren, Vögel, Berge an und lässt sie im nächsten Moment zu Farbnebeln verschwimmen. Gegenständlich Greifbares und aufgelöst Unfassbares kreuzt Wedenig, um gleichzeitig über die Möglichkeiten der Malerei nachzudenken. Fehlstellen, Metamorphosen, Überdeckungen kennzeichnen trotz der Realitätsnähe der Figuren diese als Gemachte, als naturalistische Fiktionen. Der lange Blick auf das Motiv, die Verdichtung des Sujets bringen keine alles zudeckende Ebene hervor, sondern legen einzelne Schichten offen. Je länger sie etwas anschaut, so erzählt die Künstlerin, desto stärker treten für sie Strukturen hervor. Alle sieben Gemälde der Serie sind formal miteinander verbunden. Linien ziehen sich über einzelne Kompositionen hinweg, Motive werden aufgeteilt, die Titel lesen sich wie poetische Manifestationen von Christine Lavant.
„Schnitte“ (2014) ist eine Serie von vier Zeichnungen auf Schnittbögen von Elisabeth Wedenig. Die titelgebenden Bildträger hat sie gefunden, sie stammen direkt aus der Handwerkstube, in der vermutlich eine Näherin tätig war, und repräsentieren dadurch in mehrfacher Hinsicht die Provinz: Die Schnittbögen verweisen primär auf handwerkliches Können, und ihre Formen lassen auf traditionelle Kleidungsstücke für Frauen schließen. Immer wieder hielt die Künstlerin auf ihren Postkarten fest, nach welchen Parametern das Leben in der Provinz funktioniert. Ihre Äußerung, dass die Provinz (als Wort) weiblich wäre, darf gerne auch als Metapher für die auffallende Trennung von Lebenssphären gedeutet werden. Frauen sind für den Blumenschmuck des Hauses zuständig (sonst gibt es schlechte Nachrede), Männer besuchen das Dorfgasthaus, das mit einem Playboy-Kalender geschmückt ist. Kann man sich, wenn man diesen seit Urzeiten eingespielten Verhaltenskodex einmal eingeübt hat, leicht wie ein Vogel aus ihm entfernen? Oder bleibt man immer ein „Kind vom Land“?
Hüttenromantik und Trachtenmode, Ochsen und Steinböcke als Accessoires, emotional aufgefasste Religiosität und althergebrachte Riten lassen sich gegebenenfalls nicht nur als österreichischer Mythos enttarnen, real ist er und medial verarbeitet zur selben Zeit. Ist Heimat noch über solche Symbole empfindbar? Weder Wedenig noch Saupper geben sich einfachen Illusionen hin. Die Fehlstellen in Wedenigs Bildern zeugen davon, sie werden in der Serie „Prozessionsbilder“ (2014–2015) sogar noch größer. Die ungrundierte Leinwand wie auch der Trachtenstoff treten roh hervor und stören auf fast penetrante Weise die Bildillusion. Die Zeichnung steht gleichberechtigt neben malerischen Partien. Zwei Arbeiten – „ländliche Fruchtbarkeit / der Weg zum Hasen“ und „ländliche Fruchtbarkeit / der Weg zum Hahn“ (beide 2014) – verfolgen auf spielerische Art, wie sich die Reproduktion als Produktionsprozess in die Landschaft und ihre geografische Notation eingeschrieben hat.
Aber auch Judith Saupper macht sich diesen Kunstgriff zu eigen: „Sich die Heimat wie ein Kleid umlegen (oder die blinden Flecken der Provinz)“ (2014) arbeitet mit „Löchern“ im Gefüge, um auf die ungelösten Probleme in bzw. mit der Heimat aufmerksam zu machen. Das Gegenteil von Festhalten zeigt die sechsteilige Serie von collagierten Zeichnungen und Drucken mit dem Titel „(De)Konstruktion von Erinnerung 1-6“ (2014). Um der Erinnerung ein neues Aussehen zu verleihen, zitiert Saupper Ausschnitte aus „Sich die Heimat wie ein Kleid umlegen (oder die blinden Flecken der Provinz)“ und setzt sie in eine neue Umgebung. Ausgehend von diesem ersten Werk rekombiniert sie Bildsegmente, setzt sie neu zusammen und verändert permanent das Gesamtbild. Diese Vorgangsweise vergleicht die Künstlerin mit der Funktion des Erinnerns, die eine permanente Relektüre des Geschehenen ist. Aus dem jeweiligen Standpunkt sehen Ereignisse in der Vergangenheit möglicherweise nicht nur verändert aus, sondern wurden vom Denkprozess aktiv in eine neue Form gebracht.
Zu den Überraschungen in Judith Sauppers aktuellen Arbeiten zählt m. E. die Installation „zUrsprung“ (2015). Das aus fünf Tothölzern zusammengesetzte Objekt verdankt seine formale Lösung einer bekannten Arbeit der belgischen Künstlerin Berlinde De Bruyckere (* 1964), die 2013 auf der 55. Biennale von Venedig erstmals ausgestellt hat und deren Werk aktuell im Kunsthaus Bregenz zu sehen ist: „Cripplewood“ bedeutet im Englischen eigentlich Unterholz, es wird aber besser, weil näher an der Aussage des Kunstwerks, mit „Krüppelholz“ übersetzt. De Bruyckere verweist allgemein und überzeitlich auf Schmerz, Leid, Leben und Tod. Judith Saupper deutete die leblosen Hölzer als ein Symbol von Leere, ja Hilflosigkeit. Am 31. März 2015 schrieb sie: „Verlust der Erinnerung / Verlust der Zeit (auf dem Kopf geschrieben).“ Ergänzt wird das Objekt noch durch eine Serie von collagierten Zeichnungen: „Nach Krüppelholz Provinzbewegung #1-20“ (2015). Hier lässt sich die Vorgehensweise der Künstlerin als ein Aufeinanderprallen von Ordnungsstrukturen und überwuchernden Motiven zusammenfassen. Stehen die Muster für Regelmaß, Klarheit, Gleichheit, so scheinen sich die gewählten Sujets nicht einfach darin einpassen zu lassen. Immer wieder brechen sie die strenge Systematik auf.
In Judith Sauppers Arbeit „Glaubensbekenntnisse“ (2015) sind die Leerstellen mit Blutstropfen gefüllt, dazu zerstörte Häuser, eigentümlich raumlose Fenster mit Blut, alles hinterfangen von einem Liniengerüst, das an Höhenlinien erinnert. In Auseinandersetzung mit dem Terroranschlag auf Charlie Hebdo am 7. Januar des Jahres formulierte Judith Saupper eine Zeichnung, die von dem Wissen kündet, dass solche Überfälle jederzeit und überall stattfinden könnten. Vor diesem Hintergrund ist ihre ironische Heimatfähigkeitsformel dann doch auch nur der trügerische Versuch, sich zwischen Sehnsucht und Illusionslosigkeit auf festem Boden zu bewegen.
Festhalten und Aufbruch
„Es existiert nicht, darum erschaffe ich es!“, zitiert Judith Saupper auf einer Postkarte vom 11. November 2015 Susan Sontag. Das „Es“ ist die Heimat, der eine Sehnsucht nach Geborgenheit innewohnt. Ob unter ihren Glasstürzen die Wahrheit, eine erinnerte Wahrhaftigkeit, ein subjektiver Eindruck oder auch nur eine Lüge verwahrt wird, ist einerlei. Hauptsache, es sind gute Momente! Die selbst konstruierte Ersatzwelt veranschaulicht den Drang, nur gute Erinnerungen aufzuheben, alles Schlechte unter den Teppich zu kehren. Indem Judith Saupper ihre realen oder fiktiven Erinnerungen unter Glas stellt, sie bewahrt, sie präsentiert, sie manchmal liebevoll abstaubt oder auch verstauben lässt, hält sie sie fest: „Verweile doch …“ (2015) – der Titel, ein Faust-Zitat. „Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, Dann will ich gern zugrunde gehn!“ – eine Wette mit bekanntlich tragischem Ausgang. Ein Umschreiben der Erinnerung, so ist sich Saupper bewusst, ist nicht mehr möglich, eine Ersatzwelt – wie auch in den hängenden „Faltgedichten / Faltgeschichten“ (2015) – ist vielleicht leicht zu generieren, aber schwer wieder zu verändern. Nur das drachenartige Gebilde „The inbetweens, oder Flughunde als Luftpoeten“ (2015) schwebt über allem. Es ist Symbol für den Moment kurz vor dem Verstehen, jenen Augenblick, wenn die Spannung steigt, das Begreifen schon greifbar scheint und doch noch alles offen ist.
Als Flugtier ist es in der Ausstellung in bester Gesellschaft, sind Tiere doch wichtige Motive in Elisabeth Wedenigs Gemälden. Insbesondere Vögel sind die Träger von Bedeutung. An ihnen bewundert sie viele Facetten, ihre Schönheit, Leichtigkeit, Poesie. Ihre Fähigkeit zu fliegen generiert die Symbolik von Freiheit und macht sie zu Überbringern von Botschaften. In der Serie „Vögel und Steine für Christine“ (2015) kombiniert Wedenig Zeichnungen und Gemälde mit Textfragmenten aus Christine Lavants Gedichten: „Über so hauchdünnen Schlaf können nur Vögel gehen“ oder „Schon morgens denk ich dich als Hütte aus“ sind nur zwei Beispiele von elf Arbeiten, in denen die intensiven Sprachbilder der Kärntner Dichterin als Inspirationsquelle und Reflexionsmoment eingesetzt werden. Das Schicksal der schreibenden Bergarbeitertochter aus dem Lavanttal beschäftigt beide Künstlerinnen, denn für sie war die Dichterin in dreifacher Provinz gefangen: „Eine Stimme aus dem regionalen und sozioökonomischen Abseits, eine Stimme einer Frau, eine Stimme eines von physischen und psychischen Grenzerfahrungen gefährdeten Individuums.“ Ihre Schicksalsergebenheit wollen sie nicht hinnehmen. Die mit Steinschindeln beschwerten Vögel sind dafür eine sinnige Metapher. Als Reibefläche für den Heimatbegriff, als Beleg für große Literatur aus der Provinz ist Lavant jedoch eine gute Wahl.
Womit wir wieder bei den Postkarten wären, die sich die Künstlerinnen nun schon seit Jahren regelmäßig zusenden. Auf ihnen teilen sie sich gegenseitig mit, nutzen Worte und Bildbotschaften gleichermaßen. Das Motiv und die Wahl der Briefmarke können von genauso großer Bedeutung sein wie die Nachrichten. Als Bilder öffnen sie ein „Fenster zur Welt“ – wenn auch von einer Provinz in die andere geschickt. Als Mail-Art vermitteln sie ein künstlerisches Weltbild, das mit Hilfe von gefundenen Worten, Zitaten, Metaphern und Vorstellungen, Träumen und Gedanken, Erlebtem und Plänen aufgebaut wird. Widersprüche zwischen den Künstlerinnen? Nähe und Distanz müssen in ein stabiles Gleichgewicht gebracht werden – sowohl in der Freundschaft wie auch im Umgang mit Heimat und Provinz. Auf der Erinnerung aufgebaut und mit der potenzierten Zukunftsvorstellung gepaart, hängt alles doch vom Hier und Jetzt, vom Bauchgefühl, von der Spannung zwischen Hineinkippen und Sich-Distanzieren ab. Egal ob es sich dabei um Fragen des Hinterlandes oder um zwischenmenschliche Beziehungen handelt.