Heute: Nicht mehr

Das Projekt Heute: nicht mehr beschäftigt sich mit dem Thema Zeit und ihre Speicher- und Darstellungsformen. Es teilt sich in drei Werkreihen auf, die sich inhaltlich mit der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft auseinandersetzen. Die Eigenschaften der körperlosen Zeit werden dargestellt: nunc stans, das stehende Jetzt; die Zeit als nicht linearer Prozess, sondern als räumliches Geflecht mit Sprüngen und Rissen, Falten und Dehnungen. Durch die Auseinandersetzung mit der Idee Zeit kommt man zu dem paradoxen Ergebnis, dass die Zeit in der Zukunft noch nicht und in der Vergangenheit nicht mehr ist, und dass sie als Gegenwart auf einen fast ausdehnungslosen Moment, das Jetzt, reduziert ist (R. Safranski „Zeit“).

Zeitraffersternbilder #1-6 (Gegenwart): Das nicht Fassbare zwischen dem ‚Noch nicht‘ der Zukunft und dem ’nicht mehr‘ der Vergangenheit (Augustinus) wird visualisiert. Die Sterne (Menkalinan, Nembus, Nekkar, Al Kaphrah, Basel, Tania Borealis) ragen aus der Vergangenheit in die Gegenwart hinein und bilden weiter eine Konstante in der Zukunft.

Strahler #1-8 (Vergangenheit) beschäftigt sich mit bereits vorhandenen Zeitspeichern: den Kristallen und Mineralien. Die Zeolithe schweben als verdichtete, materialisierte Zeit wie Sterne im schwarzen Raum. So bewegt sich die Zeit in der Zeit und zeichnet ein abstraktes Bild.

Das Objekt Heute: nicht mehr (Zukunft) thematisiert die Zukunft: Die Zukunft war uns noch nie so nahe wie heute in Gestalt der selbstproduzierten Risiken (R. Safranski „Zeit“).

Was aber wenn die Zeit nur eine Idee ist? Ihre Überwindung nur eine ungeheure Kraftanstrengung bedeuten würde?